Ein Vatertagsversprechen und seine Folgen
Vatertag. Die Rituale sind bekannt. Leiterwagen, Kiste Bier, noch `ne Kiste Bier. Das Ziel? Egal. Hauptsache mit Freunden einen richtig draufmachen. Komisch nur, dass die, die sich da am hellichten Tag die Kante geben, meist keine Väter sind. Quasi grundlose und ziellose Vatertägler also.
Das ist bei den Sportfreunden ganz anders. Nein, damit meine ich nicht die vielen Väter auf den Rängen, die an Himmelfahrt von ihren Ehefrauen „Ausgang” für ihr Hobby bekommen haben. Nein, auch nicht die Spieler, die – meist noch keine Väter – ausgelassen feierten. Die hatten ja ein echtes Ziel (siehe oben) und dann auch einen echten Grund (3:0) zum Feiern.
Nein, es ist die Vereinsführung der Sportfreunde, bei denen alles anders ist. Das sind echte Väter, die sich da an Vatertag mit echtem Ziel, sprich Leimbachstadion, mit echtem Grund, sprich Klassenerhalt, auf den Weg gemacht hatten.
„Es war seit Jahren mein schönster Vatertag”, lachte Ehrenpräsident Manfred Utsch und der kühle „Ex-Ossi” (keine Angst, der Mann kann über so etwas schmunzeln...) Lutz Lindemann sprang verbal auf den gleichen „Leiterwagen” auf, „der beste Vatertag den ich mir wünschen konnte”.
Trainer Andrzej Rudy, echter Vater von drei Söhnen, der hatte auch Ziel und Grund (siehe oben). Bevor er von Köln aus gen Siegerland aufbrach versprach er Sebastian, Joshua und Joe, für den entgangenen gemeinsamen Vatertag, „die Mannschaft wird für jeden von Euch ein Tor schießen”. Gesagt, getan. Drei Söhne, drei Tore. Ach so, jetzt ist klar, warum Sebastian Huke gar nicht treffen konnte. Wo hätte Rudy so schnell den vierten, fünften Sohn herbekommen sollen...?