Beim Fan-Treffen in der Stadion-Gaststätte "Anpfiff" unter Federführung von Rolf Stenzel bekräftigten Teile der aktiven Fan-Szene der Siegener Sportfreunde ihren Boykott der ausstehenden Heimspiele in der Fußball-NRW-Liga. Die "Turnschuh-Crew", um hier einen der Vorreiter zu nennen, ist nach wie vor erbost über die mangelhafte Kommunikation seitens der Vereinsführung, als es darum ging, die Sicherheitsmaßnahmen, die für das Spiel gegen RW Essen am vergangenen Freitag durchzusetzen waren, in verständlicher Form zu erläutern.
Trotz des Eingeständnisses ("Wir haben da einen Fehler gemacht...") des Vorstandsvorsitzenden Uli Steiner ist die Sache beim Anhang nicht vom Tisch. Sicherlich auch deshalb, weil für die Fans die groß angekündigten Sicherheits- und Überwachungs-Maßnahmen nicht gegriffen haben.
"Wie ist es möglich, dass die Siegener Fans, die gar nicht im Stadion waren, an ihrem Versammlungsort kontrolliert und gefilzt wurden, während im Hochsicherheits-Trakt 'Leimbachstadion' die Essener ungesehen Bengalos und Rauchbomben zünden und nach dem Spiel die Sicherheitstore vor der Gegengeraden öffnen können?" Fragen, die Uli Steiner nicht beantworten mochte, bevor die offizielle Manöverkritik über den Einsatz von Polizei und Sicherheitskräften über die Bühne gegangen ist.
Ebenfalls, so Steiner, sei die Höhe der angerichteten Schäden im Stadion noch nicht beziffert. "Das ist Sache der Stadt", so der Vorstands-Chef, "wir bekommen dann nur die Rechnung."

Es ist klar geworden, dass der Mehrzahl der Fans diese Antwort nicht reichte. Die Tatsache, dass sie ihre angestammten Tribünenplätze räumen mussten, während Teile der Haupttribüne für Essener Anhänger reserviert wurden und den RWE-Fans aus der Westkurve nach dem Spiel eben die Möglichkeit gegeben wurde, den mehr oder weniger rüden Kontakt mit Siegenern auf der Gegengeraden zu suchen.