Hoher Besuch aus Mainz in der Baustelle "Alte Burg zu Rotzenhahn"
Wirtschaftsminister Hering informierte sich über Baufortschritt
Rotenhain: Wirtschaftsminister Hering hatte sich zu einer Baustellenbesichtigung in Rotenhain angesagt. Offensichtlich interessierte es ihn besonders, wie sich der Baufortschritt zu dem von ihm in 2007 angestoßenen Projekt "Modellhafter Wiederaufbau der Alten Burg zu Rotzenhahn" augenblicklich darstellt. Begleitet von Gemeinderat und einigen freiwilligen Helfern führten Ortsbürgermeister Thomas Ziomek und der Vorsitzende des Burgenvereins Peter Benner den Minister durch das großartige Projekt und erklärten dabei die einzelnen Bauphasen und die bisher erbrachten Eigenleistungen.
Schon der schlichte und einfache, jedoch wuchtig wirkende Burghof beeindruckte ihn nicht wenig, schließlich befinden sich hier im EG noch die sog. "Handwerkskammern", wo Kindern und Jugendlichen altes, scheinbar schon verlorengegangenes Handwerk erlebnisorientiert vermittelt werden soll.
Im großzügigen, fast fertig gestellten 1. Obergeschoss erlebte er einen einmaligen Blick auf den mit Naturstein gepflasterten Burginnenhof mit dem immer noch intakten und schätzungsweise seit dem 13. Jahrhundert ständig Wasser führenden Brunnen. Dieses Geschoss bietet optimale räumliche Voraussetzungen für kulturhistorische Veranstaltungen, Konzerte und Ausstellungen.
Eine Treppe weiter nach oben erreichten sie das Turmzimmer, genannt auch der Rittersaal Der Raum erscheint schon sehr großzügig und geräumig, obwohl sämtliche Decken und Wände komplett mit einfachem bereits überjährigem Holz verkleidet sind.
Mit der letzten Treppe gelangten sie dann auf die Galerie, dort wo dann später z. B. einmal das Erlebnisschlafen möglich sein wird oder auch mal Schule gehalten werden kann. Die Galerie wird darüber hinaus ein interessanter Standort sein für Gemälde und Ausstellungen, oder auch Workshops und Seminare.
Dann von dort aus noch ein Blick in die Firstspitze um sich so von der Holzkonstruktion des Dachstuhls beeindrucken zu lassen. Ein Spaziergang auf dem Wehrgang rund um Burg durfte natürlich auch nicht fehlen, eine hervorragende Aussicht von hier aus auf das gesamte Umfeld der Burganlage mit Burggraben, Burgweiher, Lehrbienenstand und Insektenhotel.
Wieder zurück im Burghof bediente man sich gerne dem vom Gemeinderat bereitgestellten Imbiss und den Getränken vom Burgenverein.
Vom Ortsbürgermeister war dabei zu erfahren, dass bisher schon fast 5.000 Std. geleistet wurden, vornehmlich von Vereinsmitgliedern und Ortseinwohner, in erster Linie aber von einigen rüstigen Rentnern. Nicht weniger freute sich der Ortschef darüber, dass für diverse "schwere Arbeit" auch die junge Generation Gewehr bei Fuß stand und die Arbeitstruppe permanent mit Baumaterialien fütterte.
OberitterPitter informierte den Minister über bereits stattgefundene "Baustellen- Veranstaltungen" und lud ihn schon jetzt für die beabsichtigte offizielle Einweihung der neuen "Alten Burg" vom 17. -19.06.2011 ein, -gemeinsam mit Kirchweih und 750 Jahre Ortsteil Todtenberg- mit allem Drum und Dran, was so zu einer Burgeneinweihung nun mal gehört.
Auf diesen Termin habe man sich zwischenzeitlich mit allen Beteiligten geeinigt, um so in diesem Jahr die Burgeneinweihung als einmaliges und herausragendes Ereignis hervorzuheben. Neben den eigentlichen Feierlichkeiten ist weiterhin beabsichtigt, einmal mehr die gesamte Dorfbevölkerung und Nachbargemeinden einzubinden und rund um die Burg soll dazu dann noch ein Mittelalterlager mit Marktgeschehen entstehen. Dass die Zusammenfassung der Ereignisse und Feierlichkeiten in diesem Jahr für die Gemeinde einen besonderen Stellenwert hat, bestätigt auch die Gründung eines Festausschusses.
Minister Hering zeigte sich sehr begeistert von diesem Bauwerk, einem "riesigen" Kleinod in der Region, nahe dem beliebten Westerwaldsteig. "Rotenhain kann stolz und gleichermaßen sicher sein, dass dies künftig ein weiterer wichtiger Anziehungspunkt wird", betonte er.
Besonders hob er die Leistungen von Verein und Ortsgemeinde hervor. Vor allem aber beeindruckte ihn nach wie vor das ehrenamtliche Engagement in Rotenhain, es wäre schon sehr erstaunlich, was hier in diesem Ort geleistet wird und bedankte sich gleichzeitig bei allen, für den außergewöhnlichen Einsatz der wieder einmal maßgeblich zum Gelingen einer Attraktion in der Region beigetragen wird.
Quelle: Wäller Wochenspiegel